Die "Donautaler"




"Die Musik spielt mit Leichtigkeit, wenn's ihr nicht fehlt an Feuchtigkeit"

- Ein Blick hinter die Kulissen der Donautaler -

Daß das Vereinsleben bei den Donautalern nicht nur aus Musikproben, Festumzügen und jeder Menge Auftritten besteht, dürfte allen, die uns kennen, klar sein. Doch wer immer schon wissen wollte, warum die Probe wieder gar so lange gedauert hat, oder warum die ganze Kapelle des öfteren laut lachend auf der Bühne sitzt, dem sei jetzt ein Einblick in die lustigen Geschichten "hinter der Blasmusik" gewährt.
Zentrale Person musikalischen Schaffens ist zunächst einmal unser Wolfgang. Trotz seiner bereits über zwölfjährigen Tätigkeit bei den Donautalern wird er von Verantwortlichen des öffentlichen und politischen Lebens noch häufig als "Herr Mühlbauer", "Herr Königsdorfer" oder "Kapelldorfer Mühlmeister" bezeichnet (wer's jetzt noch nicht weiß: Mühldorfer heißt er). Dabei dürfte er doch langsam durch Auftritte in Stadt, Land und bayerischen Radiosendern bekannt sein. Er sorgt (soweit wie möglich) für den guten Klang und so manchen Lacher während der Proben. Besonders unsere Posaunen (Plural?!) haben es ihm angetan. Sie dürfen sich seit geraumer Zeit mit dem Titel "junge Komponisten am Werk" schmücken, der ihnen im Rahmen des Wettbewerbs "Jugend forscht" während einer Musikprobe verliehen wurde. Auch Tenorhornist Gottfried konnte sich vor wenigen Jahren über eine Beförderung freuen. Aus ihm wurde "Fagottfried", da er aus Mangel an echten Fagottisten vom Dirigent immer die Fagottstimme zugeteilt bekommt.
Ein weiterer Vorschlag für eine Beförderung kam nun aus Musikerkreisen: Stadtkapellmeister Schneider, seines Zeichens Aushilfsklarinettist bei den Donautalern, soll den Titel "Mister 444 Hertz" bekommen. Denn unsere beim Einstimmen gebräuchlichen 440 Hertz sind ihm einfach zu banal. Stimmungsprobleme kennt man aber auch ihm tiefen Blech, wo Dissonanzen bei Wolfgang meistens die besorgte Bemerkung "So wie ihr zammstimmts könnt' ma moina, ihr habts Streit!" hervorrufen.
Am Stammtisch schließlich müssen alle in der Probe aufgegriffenen Themen ausdiskutiert werden. Die optimale Konstruktion einer Trichterdichtung aus Fertigsuppe zum Beispiel oder auch günstige Angriffsstrategien beim Judo sind hierbei beliebte Themen, die einfach ihre Zeit brauchen. Da kommt es schon mal vor, daß der "harte Kern" beim Nachhauseweg im Eifer des Gefechts auch gleich noch die druckfrische Zeitung zweier Haushalte so intensiv liest, daß in einem der Häuser zwei Fernsehprogramme auftauchen, im anderen dafür keines.
Die am Stammtisch angeeigneten Judokenntnisse werden zumeist im Sommer bei Ausflügen zur Anwendung gebracht. Besonders ein junger Flügelhornist (O-Ton: "I kah fei Judo") kann es nicht lassen, Wolfgang immer wieder herauszufordern, um sich dann wieder der Blamage der Niederlage hinzugeben.
Bei mit viel Sonnenschein bedachten Auftritten versucht unser Dirigent, stets mit obligatorischer Sonnenbrille bewaffnet, übrigens schon seit Jahren, unseren Schlagzeuger Hermann zum Abdimmen der "großen Glühbirne" am Himmel zu bewegen. Doch auch verzweifelte "Hermiiiee"-Rufe aus den Reihen der Musiker konnten den "Osram-Experten" bisher nicht zu einer Neuerfindung des Sonnenlichtes bewegen. Sein Augenmerk gehört wohl doch in erster Linie unserer Verstärkeranlage, seit dieses sündteuere Ding von einem Erlenbacher Weintrinker als "Anlägle" bezeichnet und in ein nicht standesgemäßes "VW-Busle" verladen wurde.
Ein noch gar nicht so lange zurückliegendes Ereignis war die Fahrt der Donautaler (übrigens wie immer mit unserem Posaunisten und Busunternehmer Martin) nach Sulzbach-Rosenberg. Neben ausgiebigen Judoübungen im Garten der Familie Mühldorfer sei hier auch der kurzzeitige Übertritt unseres Jugendleiters Thomas zum Islam erwähnt. Inspiriert durch die feuerspeienden Hochöfen der Maxhütte wandte er sich samt Käppi gen Osten und die Gaudi für den Rest des Tages war vorprogrammiert. Unseren Auftritt in der Sulzbach-Rosenberger Innenstadt brachten wir schwitzend, aber ohne größere Zwischenfälle über die Bühne. Die Warnung Wolfgangs, daß er auch hinterher noch hocherhobenen Hauptes durch die Stadt gehen wollte, hatte wohl gewirkt.
Tja, soviel zum lustigen Vereinsleben der Donautaler. Alle Betroffenen, deren "Schandtaten" hiermit ausgeplaudert wurden, mögen es mir verzeihen. Aber warum sollten nicht alle mal erfahren dürfen, warum unser Hobby auch neben dem Musizieren so viel Spaß macht?

Eine Pfeife aus der ersten Reihe, 1999

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